Archiv | Oktober 28th, 2014

Endlich schuldenfrei: Amazon kauft Bergisch Gladbach

28 Oktober 2014 von B. J.

Lachende Bürger - endlich schuldenfrei

Lachende Bürger – endlich schuldenfrei  Foto: ozz13x CC2.0, wikimedia

Man hat schon gar nicht mehr mit guten Nachrichten aus Bergisch Gladbach gerechnet, um so stolzer ist Bürgermeister Lutz Urbach über seinen neuesten Deal,
der wieder Millionen Euro nach Bergisch Gladbach fließen lässt: Die Stadt wurde für
1 Euro an Amazon verkauft. „Der Verkaufspreis mag auf den ersten Blick niedrig erscheinen. Aber die Gladbacher BürgerInnen sind ab heute endlich schuldenfrei. Damit konnten wir unser Ziel, ab 2021 keine Schulden mehr zu machen, schon jetzt erreichen.“ Die Verhandlungen mit Amazon seien hart gewesen, aber die Stadt habe gut gepokert und so das beste Ergebnis erzielt. Wie der gut informierte Leser weiß, hatte Lutz Urbach erst in der letzten Stadtratssitzung ein Riesenloch in der Stadtkasse entdeckt, ein Behelfshaushalt musste vorgelegt werden und alles hätte noch viel schlimmer kommen können.

Für Amazon ist der Kauf durchaus lukrativ: Es hat direkten Zugriff auf rund 100.000 neue Amazon-Kunden. Ein Sprecher des Konzerns kündigte an, dass man in kurzer Zeit alle Gladbacher in das eigene Netzwerk einbinden wolle. „Wir haben analysiert, dass in Bergisch Gladbach eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft vorhanden ist“, so der Sprecher des Konzerns. Amazon ist der größte Versanddienstleister weltweit, der Umsatz allein in Deutschland liegt bei 60 Milliarden Dollar. Man kann beim US-Konzern mittlerweile alles online bestellen, für was man früher mühselig ein Geschäft aufsuchen musste. Für Premium-Kunden bietet Amazon das Prime-Modell an, das einen Expressversand garantiert. Für diese Kunden will Amazon bald Drohnen einsetzen, die Prime-Lieferungen direkt vor der Haustüre absetzen. Mit dem „Double Irish With a Dutch Sandwich“-Prinzip vermeidet Amazon weitgehend inländische Ertragsteuerzahlungen und leitet seine deutschen Unternehmensgewinne ins Niedrigsteuerland Luxemburg um.

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Erster Spatenstich für die Radstation Bergisch Gladbach

28 Oktober 2014 von Darian Lambert

Radstation: Mit Rückenwind in die Bauphase

Die Räder rollen bald für den Bau der Radstation am S-Bahnhof: Nachdem ein Betreiber gefunden, die Baugenehmigung ausgestellt und die Aufträge erteilt sind, hat das Projekt nun den nötigen „Rückenwind“, um in die entscheidende Phase der Errichtung zu gehen. Die Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach mbH (SVB) als Bauherrin hat den ersten Spatenstich gefeiert.
256 Stellplätze, eine Werkstatt für Pflege und Reparaturen und ein Verleihservice sorgen nach Fertigstellung für eine Rundumversorgung in der Stadtmitte in Sachen Fahrrad. Mindestens 50 Stunden in der Woche – auch am Wochenende – ist die Station besetzt, so hat die SVB es mit dem Betreiber, dem Fahrradnetzwerk Köln e.V., vereinbart. In den übrigen Zeiten können Zweiräder per Ticket aus dem Automaten oder für Dauerkundschaft mit einer Chipkarte eingestellt werden, so dass rund um die Uhr Zugang und Abholung möglich sind.

Neue „Mobile Mitte GL“

Flankierend zur Dienstleistung rund um das Fahrrad werden zusätzliche Angebote gemeinsam mit der fußläufigen Anbindung an Bus und S-Bahn für eine echte Rundum-Versorgung in Sachen Mobilität sorgen: So wollen auch die Bergisch Gladbacher Car-Sharing-Anbieter FlexiCar (Wupsi) und Ford Müller hier andocken. Die BELKAW hat zugesagt, eine Ladestation für E-Bikes einzurichten; perspektivisch sollen auch E-Mobile auftanken können, insbesondere im Falle der Bereitstellung von Carsharing-Fahrzeugen auf Elektrobasis. Als äußeres Zeichen zukunftsorientierter Technik werden Photovoltaik-Module auf dem Dach der Radstation angebracht. Last not least wird ein Anlauf- und Informationspunkt den guten Überblick über umweltfreundliche Mobilität in Stadt und Region ermöglichen, inklusive Tourismus- und Nahverkehrsangeboten. Damit erhält Bergisch Gladbach auch für Radler, die samstags oder sonntags eine Tour ins Grüne machen wollen, eine ganz neue Qualität und Attraktivität als Ziel oder Ausgangspunkt für Exkursionen ins Umland. Als Ergebnis präsentiert sich also künftig rund um S- und Busbahnhof ein Verkehrsknotenpunkt von höchster Komplexität: die „Mobile Mitte GL“.

Der Vertragspartner des SVB, der Kölner Fahrrad-Netzwerk e.V., verspricht aufgrund seiner Struktur sowie der bestehenden engen Beziehungen zum Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) einen langfristigen, wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb. Der Betreibervertrag wurde zunächst über eine Laufzeit von 12 Jahren ausgehandelt. Nicht nur Verwahrung und Service, auch Unterhaltung und Reinigung des Grundstücks übernimmt das Fahrradnetzwerk. Eigentümerin von Grundstück und Aufbauten bleibt weiterhin die SVB. Das Land Nordrhein-Westfalen hat per Förderbescheid zugesagt, 332.000 Euro als Landeszuschuss zum Bau zur Verfügung zu stellen. Die SVB rechnet mit Gesamtkosten für Grunderwerb und Baumaßnahme in Höhe von 700.000 Euro.

Die Errichtung der Radstation soll in den kommenden Monaten zügig vorangetrieben werden, so dass im Frühjahr der Betrieb eröffnet werden kann. Beteiligt am Bau sind das Architekturbüro Voigtländer als Entwurfsverfasser und Bauleitung sowie die Baufirmen Strünker und Ludwig Krämer aus Bergisch Gladbach als ausführende Unternehmen.

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Alte Friedensbewegung und Montagsmahnwachen gehen aufeinander zu

28 Oktober 2014 von Dirk Sonntag

DFK-VK Die Landessprecherin Hannelore Tölke und der Landesgeschäftsführer Joachim Schramm der Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen NRW, www.nrw.dfg-vk.de, erklärten in einer Rundmail, dass zum Abschluss einer vorausgehenden Aktionswoche in mehreren großen Städten Demonstrationen unter dem Motto „Gemeinsam für den Frieden – Friedenslogik statt Kriegsrhetorik“ am 13. Dezember stattfinden sollen.

Am 23. Oktober fand in Düsseldorf ein Sondierungstreffen statt. Dort haben Aktive der DFG-VK NRW, des Ostermarsches Rhein-Ruhr und der Montagsmahnwachen aus Dortmund, Bochum, Essen und Düsseldorf über eine mögliche gemeinsame Aktion und Demonstration in Düsseldorf gesprochen. Den Erstgenannten ist die Problematik um die Montagsmahnwachen bewußt. Sie sind mit der eindeutigen Aussage in dieses Treffen gegangen, dass es keine Zusammenarbeit mit rechten Gruppierungen geben kann. Aktive der Montagsmahnwachen erklärten, dass sie sich von solchen Kräften distanzieren und somit den Anspruch teilen.

Die „alte“ Friedensbewegung hat sich bisher zu den aktuellen Konflikten im Nahen und Mittleren Osten sowie der Ukraine nur zurückhaltend in die Öffentlichkeit begeben. Mit der Aktion „Friedenswinter 2014/2015“ will sie ihre Positionen gegen Kriegseinsätze und Rüstungsexporte, für Abrüstung und zivile Konfliktbearbeitung deutlicher darstellen. Dagegen ist die „neue“ Friedensbewegung Mahnwachen seit Monaten jeden Montag aktiv – auch in Köln. Hier ein Video (uncut) von ihrer Veranstaltung am Rudolfplatz vom 13. Oktober 2014

https://www.youtube.com/watch?v=RTxor1NYvCQ

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