Archiv | Juli 5th, 2013

Blinde und Sehende spielten Skat fürs Hospiz

05 Juli 2013 von Darian Lambert

Mit Hilfe von Bube, Dame und König taten 40 Skatspieler ein gutes Werk für die Patienten des Hospizes im Vinzenz-Pallotti-Hospital: Knapp 500 Euro hatten sie gesammelt, um sie der Bensberger Einrichtung zu spenden. Bereits Ende Mai hatten sich die begeisterten Spielerinnen und –spieler zum Turnier im Ratssaal Bensberg getroffen. Und zwar zu einem ganz besonderen: Blinde, Sehbehinderte und Sehende saßen gemeinsam an 13 Spieltischen und kämpften um Platz und Sieg.

Bereits zum 11. Mal fand das Skatturnier für Blinde und Sehende statt. Initiator und „Vater“ des Skatturniers war Hans-Jürgen Hoop, der nach zehn Jahren den Staffelstab weitergab. Barbara Weidle-Thal und Stephan Sasse traten nun die Nachfolge an. Mit beachtlichem Erfolg: „Das Turnier wird immer beliebter. In diesem Jahr kamen ein halbes Dutzend Neuanmeldungen hinzu“, freut sich Weidle-Thal. Bei einem Verhältnis von Sehbehinderten zu Sehenden von etwa halbe-halbe: „Ein echtes Integrationsturnier“. Benachteiligt seien die Teilnehmer mit Sehbehinderung indes nicht gewesen: „Gespielt wird mit gezinkten Karten, die auch Blinde lesen können. Der Rest ist Spielfreude und gutes Gedächtnis.“

Nicht wirklich „kämpferisch“ war die Atmosphäre. Die Skatspieler waren gekommen, um einen schönen Tag in netter Gesellschaft zu erleben. Dazu trugen nicht nur die insgesamt 27 Spiele bei, die für jeden Teilnehmer angesetzt waren, sondern auch das zünftige Mittagessen und der Nachmittagskaffee, beide gespendet von der Metzgerei Himperich. Besonderer Dank gilt auch den übrigen Helferinnen und Helfern, die es möglich gemacht haben, dass das Turnier stattfinden konnte.

Am Schluss stand, wie es sich für ein Turnier gehört, die Siegerehrung an. Die übernahm der stellvertretende Bürgermeister Josef Willnecker. Nicht nur die ersten drei nahmen dabei Präsente mit nach Hause, sondern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich über nützliche Dinge freuen, die von vielen Unterstützern, vor allem aber von der Firma REWE gespendet worden waren. Da kein Startgeld erhoben wurde, waren die Organisatoren auf Sponsoring-Partner angewiesen. Und die Stadt steuerte den Saal bei, für den kein Entgelt erhoben wurde. Stephan Sasse, der als Hausmeister bei der Stadt angestellt ist, engagiert sich hier übrigens ehrenamtlich. Barbara Weidle-Thal hatte sich vor zwei Jahren erstmals als Teilnehmerin angemeldet und war so begeistert, dass sie nun spontan die Organisation mit übernahm.

Gespendet hatten nicht nur die genannten Firmen, sondern auch die Skatspieler selbst: Zum Teil unfreiwilllig, weil bei jedem verlorenen Spiel 50 Cent fällig wurden. Barbara Weidle-Thal weiß aber zu berichten, dass hierbei nicht viel herumkam: „Das waren alles Könner, die da am Tisch saßen. Ich habe mich gefreut, einen hervorragenden letzten Platz belegen zu dürfen.“ Den Sieg trug Helmut Steinstrass nach Hause, auf den Plätzen folgten Hermann Kremer und Bernd de Jong.

Den Löwenanteil der Spenden steuerten die Turnierteilnehmer als freiwilligen Obolus bei. „Wir freuen uns, dass wir nicht nur einen schönen Tag beim Skatspiel hatten, sondern auch noch mit dem Geld eine gute Tat vollbringen können“, resümieren die Organisatoren das gelungene Turnier. Im nächsten Jahr soll wieder eingeladen werden, dann zum 12. Skatturnier für Blinde und Sehende.

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