Archiv | März 15th, 2025

Bundesbahn-Streik

Warnstreiks in NRW: Freitag besonders das Ruhrgebiet betroffen

15 März 2025 von Felix Morgenstern

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben am Freitag erneut für massive Einschränkungen in NRW gesorgt – besonders im Ruhrgebiet und in Wuppertal. Während vielerorts die Müllabfuhr ausfiel, blieben Kitas geschlossen, Ordnungsämter unbesetzt und der öffentliche Nahverkehr in Teilen lahmgelegt.

Müllberge, geschlossene Ämter und stillstehende Schwebebahn

In Dortmund, Hamm und Bochum wurde am Freitag kein Müll abgeholt, während in Hagen zumindest die Restmülltonnen geleert wurden. In Hamm blieben zudem die städtischen Parkhäuser für Tagesgäste geschlossen. Auch in Recklinghausen zeigten die Warnstreiks Auswirkungen – dort legten unter anderem Schulhausmeister ihre Arbeit nieder.

Der ÖPNV im Ruhrgebiet lief bis auf vereinzelte Einschränkungen wieder nach Plan. In Wuppertal herrschte dagegen Stillstand im Nahverkehr: Nachdem am Donnerstag bereits die Schwebebahn bestreikt wurde, fuhren am Freitag weder Busse noch Schwebebahn – einzig die S-Bahnen waren in Betrieb. Auch in Ratingen kam es zu Ausfällen.

Streiks treffen Ordnungsämter und Stadtreinigungen

In der Städteregion Aachen blieben am Freitag Ordnungsämter unbesetzt, die Müllabfuhr in Eschweiler fiel aus, und in den Bauhöfen Alsdorf und Herzogenrath legten Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. Auch der Bürgerservice Aachen und die Stadtbücherei waren betroffen.

In Köln blieben wegen des Warnstreiks die Mülltonnen und Papierkörbe ungeleert, viele Straßenreinigungen fielen aus. Zusätzlich bleiben am Samstag die Wertstoffcenter geschlossen.

Höhepunkt der Warnstreiks bereits am Mittwoch

Der bisher größte Streiktag fand am Mittwoch statt, als Verdi Beschäftigte im öffentlichen Dienst landesweit zum Streik aufrief. Neben dem Nahverkehr und der Müllabfuhr waren auch Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder und Jobcenter betroffen. Tausende Menschen beteiligten sich an Kundgebungen.

Tarifverhandlungen in entscheidender Phase

Der Kern der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. Verdi fordert:

  • 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat
  • Zusätzliche freie Tage
  • Bessere Arbeitsbedingungen und höheren Gesundheitsschutz im Luftsicherheitsbereich

Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen als nicht finanzierbar ab. Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge, Verhandlungsführerin der kommunalen Arbeitgeber, bezeichnete die Forderungen als „unrealistisch“.

Am Freitag begann in Potsdam die dritte Tarifverhandlungsrunde, die bis Sonntag andauert. Mit den anhaltenden Streiks will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen.

Weitere Warnstreiks in NRW möglich

Nach Angaben von Verdi NRW sind weitere Warnstreiks bis zum 14. März möglich, auch am Wochenende könnte es zu Arbeitsniederlegungen kommen. Beschäftigte wollen so ihre Forderungen vor den entscheidenden Verhandlungstagen noch einmal unterstreichen.

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