Archiv | Mai 10th, 2025

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Streckensperrungen bei der Bahn: Pendler in NRW müssen Geduld mitbringen

10 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Aktuell kommt es in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Einschränkungen im Bahnverkehr. Grund dafür sind Stellwerksarbeiten, die zu mehreren Streckensperrungen rund um Köln sowie zwischen Solingen und Düsseldorf geführt haben. Betroffen sind Tausende Pendlerinnen und Pendler, die nun auf Schienenersatzverkehr mit Bussen ausweichen müssen.

Längere Fahrzeiten – neue Wegeplanung erforderlich

Durch den Einsatz von Bussen verlängert sich die Fahrzeit erheblich. Manche Ersatzbusse fahren ohne Zwischenstopp von Bahnhof zu Bahnhof, andere halten in fast jeder Ortschaft entlang der Strecke. Wer also morgens zur Arbeit, zur Schule oder in die Universität muss, sollte deutlich mehr Zeit einplanen.

Was passiert, wenn ich zu spät zur Arbeit komme?

Die sogenannte Wegerisikoregelung besagt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tragen das Risiko, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen – auch bei Streckensperrungen oder Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr. Kommt man zu spät, darf der Arbeitgeber den Lohn für die ausgefallene Zeit kürzen. Bei wiederholter Verspätung kann dies sogar zu einer Abmahnung oder im Extremfall zu einer Kündigung führen.

Informationspflicht gegenüber dem Arbeitgeber

Wer absehen kann, dass er verspätet eintrifft, sollte umgehend den Arbeitgeber informieren – idealerweise per Telefon oder E-Mail. Diese sogenannte Meldepflicht ist entscheidend, um arbeitsrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Fahrgastrechte bei Verspätungen

Inhaberinnen und Inhaber des Deutschlandtickets können ab einer Verspätung von 60 Minuten eine Entschädigung in Höhe von 1,50 Euro pro Fall erhalten. Diese kann beim ServiceCenter Fahrgastrechte oder direkt beim zuständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen beantragt werden. Es gilt jedoch eine Bagatellgrenze: Beträge unter vier Euro werden nicht ausgezahlt, können aber gesammelt werden.

Wichtig: Die Nutzung von ICE-Zügen ist bei Streckensperrungen nicht automatisch erlaubt. Bei einem regulären Nahverkehrsticket bleibt der Fernverkehr ausgeschlossen.

Was bei Baustellenfahrplänen zu beachten ist

Im Fall von geplanten Bauarbeiten veröffentlicht die Bahn sogenannte Baustellenfahrpläne. Wird dieser neue Fahrplan eingehalten – auch wenn die Fahrzeit länger ist – besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Nur wenn der Baustellenfahrplan selbst nicht eingehalten wird, greift die Entschädigungsregelung.

Unterstützung vor Ort und digitale Hilfe

An größeren Bahnhöfen wie Köln, Bonn, Euskirchen und Horrem stellt die Bahn derzeit zusätzliche Servicekräfte zur Verfügung. Hinweisschilder und Bodenmarkierungen sollen Reisenden dabei helfen, die Ersatzhaltestellen der Busse schnell zu finden. Informationen zu aktuellen Fahrplänen, Ersatzverbindungen und Änderungen finden sich außerdem online auf den bekannten Bahnplattformen.

Wer auf die Bahn angewiesen ist, braucht in den kommenden Tagen vor allem Geduld – und gute Planung.

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Freibäder in NRW unter Druck – Personalnot erschwert Start in die Sommersaison

10 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Zum Auftakt der Freibadsaison herrscht in vielen Städten Nordrhein-Westfalens nicht etwa Vorfreude, sondern Ernüchterung: Zahlreiche Freibäder kämpfen mit massivem Personalmangel – teils müssen Öffnungszeiten eingeschränkt, vereinzelt ganze Bäder geschlossen werden. In Steinfurt etwa bleibt das Außenbecken im Stadtteil Borghorst vorerst zu, ebenso wie das Hallenbad für vier Wochen. Grund: fehlendes Fachpersonal.

Fachkräftemangel hat sich verschärft

Die Ursachen liegen tiefer. Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Schwimmmeister, verweist auf die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. In der Zeit monatelanger Schließungen haben sich viele Badmitarbeitende beruflich neu orientiert – mit langfristigen Folgen. Gleichzeitig fehle es an Nachwuchs: „Die Arbeitszeiten am Wochenende oder abends schrecken viele junge Menschen ab“, erklärt Harzheim. Bundesweit werden laut seinen Schätzungen bis zu 3.000 Fachkräfte in Bädern vermisst.

Verkürzte Öffnungszeiten und improvisierte Lösungen

In kleineren Städten wie Lengerich, Tecklenburg oder Lienen mussten Öffnungszeiten bereits gekürzt werden. In anderen Kommunen werden kreative Wege gesucht, um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. In Köln etwa kommen in dieser Saison rund 60 Saisonkräfte zum Einsatz – größtenteils ausgebildete Rettungsschwimmer, teils aber auch unerfahrene Aushilfen. Für Harzheim ein zweischneidiges Schwert: „Bei Unfällen trägt der Betreiber die Verantwortung – auch für unzureichend geschultes Personal.“

Großstädte besser vorbereitet – doch Wettbewerb bleibt hart

Großstädte wie Köln, Bielefeld oder Duisburg sind derzeit besser aufgestellt. Frühzeitig wurden Aushilfskräfte angeworben, teils mit attraktiven Angeboten: 15 Euro Stundenlohn, Deutschlandticket, Mitarbeiterevents. In Duisburg sicherte im letzten Jahr eine Social-Media-Kampagne die Öffnung der Freibäder – auch dieses Jahr setzen viele Betreiber auf kreative Personalgewinnung.

Ausblick bleibt angespannt

Klar ist: Der Kampf um qualifizierte Rettungsschwimmer wird in den kommenden Jahren nicht einfacher. Wer keinen verlässlichen Personalstamm hat, läuft Gefahr, Badegäste zu verlieren – oder im schlimmsten Fall Badeunfälle nicht verhindern zu können. Für viele Freibäder heißt es deshalb: improvisieren, werben – und hoffen, dass der Sommer nicht ins Wasser fällt.

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