Archiv | Februar 5th, 2025

a longhorn beetle - Spondylis buprestoides

Eichenprachtkäfer bedroht Wälder in NRW – Erste großflächige Fällungen notwendig

05 Februar 2025 von Felix Morgenstern

Der Zweipunktige Eichenprachtkäfer breitet sich in NRW rasant aus und bedroht zunehmend die heimischen Eichenbestände. Besonders betroffen sind derzeit Wälder im Rhein-Sieg-Kreis, wo Förster bereits zahlreiche kranke und geschwächte Bäume fällen mussten.

Eichen sterben durch Käferbefall

In einem Eichenwald bei Hennef sind bereits jeder fünfte Baum betroffen. Die Larven des Käfers bohren sich unter die Rinde und zerstören die wasserführenden Schichten der Bäume. Geschwächte Eichen können sich nicht mehr ausreichend gegen den Befall wehren.

„Durch die Trockenheit der letzten Jahre sind viele Bäume bereits stark geschädigt und werden nun anfälliger für den Käfer“, erklärt Bezirksförster Michael Trippe, der die Lage seit zwei Jahren beobachtet.

Die typischen Anzeichen für einen Befall sind:

  • Halbmondförmige Fraslöcher in der Rinde
  • Dunkle, feuchte Flecken am Stamm
  • Abblätternde Rinde mit Spuren von Spechten

Auch wenn der Käfer eine heimische Art ist, begünstigt die anhaltende Trockenheit seine Vermehrung. Normalerweise dauert die Entwicklung einer Larve zwei Jahre, doch inzwischen schaffen es immer mehr Käfer, sich schon in einem Jahr fortzupflanzen.

Massive Baumfällungen als einzige Lösung

In Hennef wurden diesen Winter bereits 2.500 Festmeter Eichenholz gefällt, normalerweise liegt der Einschlag bei nur 700 Festmetern pro Jahr. „Das ist ein massiver wirtschaftlicher Schaden, denn das Holz verliert durch Schädlingsbefall enorm an Wert und kann oft nur noch als Brennholz verwendet werden“, so Forst-Betriebsleiter Fabian Schreder.

Experten sehen in gezielten Fällungen momentan die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung des Käfers zu verlangsamen. Der Käfer legt seine Eier ausschließlich in lebende Bäume ab, daher können abgestorbene Bäume stehen bleiben, ohne dass sie weiter zur Vermehrung beitragen.

„Der Baum stirbt nicht sofort. Es ist ein langsamer Tod von ein bis zwei Jahren. Dann zieht der Käfer weiter“, erklärt Förster Michael Trippe.

Steht NRW vor einem Waldsterben wie in anderen Bundesländern?

Während in Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz bereits ganze Eichenwälder verschwunden sind, versuchen Förster in NRW noch, den Schädling einzudämmen.

Das Landesbetrieb Wald und Holz NRW nimmt die Lage ernst. „Das Risiko einer flächendeckenden Ausbreitung ist gegeben“, bestätigt Dr. Christin Carl, Leiterin des Teams Wald- und Klimaschutz.

Förster wurden bereits im April 2024 dazu aufgefordert, in ihren Revieren gezielt nach dem Käfer zu suchen. Besonders betroffen sind neben dem Rheinland auch das Münsterland und das Siegerland.

Hoffnung auf nassen Sommer – Neue Methoden könnten helfen

Die Fachleute hoffen nun auf einen regenreichen Sommer, damit sich die Bäume erholen können. Zudem wird geprüft, ob Drohnenaufklärung, wie sie bereits in Hessen genutzt wird, zur besseren Früherkennung eingesetzt werden kann.

„Noch können wir ein massives Baumsterben wie bei den Fichten verhindern“, sagt Trippe. Doch ohne schnelles Handeln könnte sich der Eichenprachtkäfer in den nächsten Jahren weiter ausbreiten – mit dramatischen Folgen für NRW’s Wälder.

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A rear view of people with placards and posters on global strike for climate change. Copy space.

Warnstreiks in NRW: Kitas, Müllabfuhr und ÖPNV betroffen

05 Februar 2025 von Felix Morgenstern

Die Gewerkschaft Verdi ruft ab Mittwoch die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Nordrhein-Westfalen zu Warnstreiks auf. Damit will die Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Betroffen sind unter anderem Kitas, Müllabfuhr, Stadtverwaltungen und der öffentliche Nahverkehr.


Hintergrund: Tarifstreit um höhere Löhne

Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst acht Prozent mehr Gehalt oder mindestens 350 Euro pro Monat zusätzlich. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt und halten die Forderung für zu hoch – angesichts der angespannten Haushaltslage in vielen Kommunen.

„Seit Oktober hatten die Arbeitgeber Zeit, ein Angebot vorzubereiten – geliefert haben sie nichts“, kritisiert Gewerkschaftssekretär Eric Lobach.


Mittwoch: Erste Warnstreiks in Gladbeck

Am Mittwoch (7. Februar) beginnen die ersten punktuellen Warnstreiks. In Gladbeck sind unter anderem die Beschäftigten von Stadtverwaltung, Sparkasse und Entsorgungsbetrieben aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Das bedeutet für viele Bürgerinnen und Bürger:

  • Müllabfuhr könnte ausfallen
  • Kitas und OGS-Betreuung an Grundschulen könnten geschlossen bleiben
  • Einschränkungen bei städtischen Dienstleistungen

Einige Kita-Träger haben bereits angekündigt, dass Eltern sich alternative Betreuungsmöglichkeiten suchen müssen.


Donnerstag: Größere Streikwelle in mehreren Städten

Am Donnerstag (8. Februar) weitet Verdi die Warnstreiks deutlich aus. Dann könnten Stadtverwaltungen, Bürgerämter und kommunale Betriebe in folgenden Städten betroffen sein:

  • Bochum, Bottrop, Herne, Mönchengladbach, Siegen, Aachen, Viersen, Korschenbroich, Gummersbach
  • Kreisverwaltungen in Viersen, Düren, Heinsberg und Oberbergischer Kreis

Zusätzlich könnten Kitas, Müllabfuhr und der öffentliche Nahverkehr bestreikt werden. In Mönchengladbach und Aachen sind Warnstreiks im ÖPNV angekündigt – Pendler müssen sich auf Bus- und Bahnausfälle einstellen.

Besonders betroffen sind auch:

  • Bochum: Schließung des Stadttheaters und aller Schwimmbäder
  • Herne: Müllabfuhr auch am Freitag im Streik
  • Oberbergischer Kreis: Einschränkungen in den Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl
  • Würselen: Rhein-Maas-Klinikum betroffen

Freitag: Nahverkehr in Köln, Bonn und Rhein-Sieg-Kreis lahmgelegt

Für Freitag (9. Februar) hat Verdi alle Beschäftigten von:

  • Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB)
  • Stadtwerke Bonn Bus und Bahn
  • Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG)

zum Streik aufgerufen. Das bedeutet, dass in diesen Regionen Busse und Bahnen nicht oder nur eingeschränkt fahren.


Weitere Streiks in der nächsten Woche möglich

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern findet am 17. und 18. Februar statt. Sollte es bis dahin keine Einigung geben, sind weitere Streikaktionen in NRW wahrscheinlich.

Betroffene Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher auf Ausfälle im öffentlichen Dienst, im Nahverkehr und in der Müllabfuhr einstellen.

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Ein unbekannter Einbrecher hebelt eine Terrassentür auf

Einbrüche in Bergisch Gladbach – Täter auf der Flucht

05 Februar 2025 von Felix Morgenstern

Gleich zwei Wohnungseinbrüche wurden der Polizei am Montag (04.02.) in den Stadtteilen Frankenforst und Refrath gemeldet. Während die Täter in einem Fall offenbar keine Beute machten, gelang ihnen im zweiten Fall die Flucht – möglicherweise in letzter Sekunde.

Gartentor aufgebrochen – Täter scheitern in Frankenforst

Gegen 18:00 Uhr wurde in der Frankenstraße in Frankenforst ein Einbruchversuch gemeldet. Unbekannte hatten ein Gartentor aufgebrochen und die Scheibe einer Terrassentür eingeschlagen. Nach ersten Ermittlungen betraten die Täter das Haus jedoch nicht – aus bislang unbekannten Gründen. Die Bewohner stellten jedenfalls keinen Diebstahl fest.

Flucht aus Wohnung in Refrath – Bewohnerin hört Geräusche

Etwa eine Stunde später, gegen 19:00 Uhr, kam eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in der Straße Hüttenfeld in Refrath nach Hause – und hörte verdächtige Geräusche aus ihrer Wohnung. Die Täter waren vermutlich noch vor Ort und konnten unerkannt entkommen.

Ersten Erkenntnissen zufolge waren sie zuvor durch ein Küchenfenster in die Wohnung eingedrungen und hatten mehrere Räume durchsucht. Ob sie dabei Wertgegenstände entwendeten, konnte die Polizei zum Zeitpunkt der Anzeigenaufnahme noch nicht feststellen.

Polizei sucht Zeugen

In beiden Fällen hat die Polizei Strafanzeigen aufgenommen und Spurensicherungen durchgeführt. Das Kriminalkommissariat 2 bittet um Zeugenhinweise und nimmt diese unter der Rufnummer 02202 205-0 entgegen.

Die Polizei rät Bürgern, bei verdächtigen Geräuschen oder auffälligen Personen in der Nachbarschaft sofort den Notruf 110 zu wählen.

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