Archiv | Februar 4th, 2025

Property Tax Season: A rustic house stands in the background, slightly out of focus, drawing the eye to a weathered sign reading "Property Tax" in the foreground.

Grundsteuer-Schock: Kölner soll fast 3.400 Euro für unbebaubare Wiese zahlen

04 Februar 2025 von Felix Morgenstern

Ein harmloses Stück Wiese sorgt für massiven Ärger in Köln-Dellbrück. Grundstücksbesitzer Folker Deinert staunte nicht schlecht, als er den neuen Grundsteuerbescheid erhielt: Statt bisher 115 Euro pro Jahr soll er plötzlich 3.389 Euro zahlen. Der Grund? Seine unbebaubare Wiese wird nun wie Bauland bewertet.

Exorbitante Steuersteigerung durch neue Bewertung

„Ich bin fast umgefallen“, berichtet Deinert, als er den Bescheid vor wenigen Wochen erhielt. Seine 2.000 Quadratmeter große Wiese im Landschaftsschutzgebiet sei eigentlich wertlos – zumindest, wenn es um eine Bebauung geht. Doch laut Finanzamt soll sie nun den Wert von Bauland haben, was eine drastische Erhöhung der Steuer mit sich bringt.

Der neue Bescheid basiert auf dem Messbetrag, den das Finanzamt für die Berechnung der Steuer ansetzt. Während dieser für Deinerts Grundstück zuvor 22,72 Euro betrug, wurde er jetzt auf 658,07 Euro erhöht – eine Steigerung um das Dreißigfache.

Gutachten zur Korrektur? Kaum bezahlbar

Die Oberfinanzdirektion Münster äußerte sich nur allgemein zu solchen Fällen: Eigentümer könnten durch ein Sachverständigengutachten nachweisen, dass der Wert zu hoch angesetzt wurde. Doch das Problem:

„So ein Gutachten kostet mindestens 2.500 Euro – und es ist nicht mal sicher, dass es akzeptiert wird.“
Folker Deinert, Betroffener aus Köln-Dellbrück

Ein finanzielles Risiko, das viele Eigentümer nicht eingehen können oder wollen. Zudem seien fehlerhafte Flurstück-Zuschnitte der Bewertungsgrundlage laut Deinert nicht so einfach zu korrigieren.

Tausende Einsprüche gegen Steuerbescheide in Köln

Deinerts Fall ist kein Einzelfall: Knapp 70.000 Kölner haben bereits Einspruch gegen ihre Grundsteuerbescheide eingelegt. Laut Haus & Grund Rheinland-Westfalen sind viele Grundstücke betroffen, die zu Unrecht als bebaubar eingestuft wurden.

„Das Bewertungsverfahren, das hier in NRW angewandt wird, ist fehleranfällig“, kritisiert Experte Erik-Uwe Amaya. Besonders in Hanglagen, Naturschutzgebieten oder auf anderweitig nicht nutzbaren Flächen führe die Berechnung zu völlig unrealistischen Steuerforderungen.

Eigentümer müssen vorerst zahlen

Doch bis eine Lösung gefunden wird, müssen Betroffene erst einmal zahlen. Laut Haus & Grund sind die meisten Eigentümer verpflichtet, die Bescheide fristgerecht zu bedienen. Nur in absoluten Ausnahmefällen könne bei der Stadt eine Ratenzahlung oder Zahlungsaussetzung beantragt werden.

Für viele Betroffene, wie auch Bruno Lemancik aus Bocklemünd, eine bittere Pille:

„Jetzt muss ich viel Geld für ein Grundstück bezahlen, das ich nicht mal nutzen kann.“

Klage gegen das Grundsteuermodell läuft

Der Bund der Steuerzahler NRW hat bereits Klage eingereicht und will bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Ziel ist es, das aktuell angewendete Grundsteuermodell für verfassungswidrig erklären zu lassen.

Doch der Prozess könnte sich über Jahre hinziehen. Bis dahin bleibt Eigentümern wie Folker Deinert und tausenden anderen Kölnern nichts anderes übrig, als weiterhin überhöhte Steuern zu zahlen – und zu hoffen, dass die Gerichte am Ende für sie entscheiden.

Kommentare (0)

View of the Severins bridge over the rhine river. Cologne, Germany

Ein Jahr neue Leverkusener Brücke – und ein ungelöstes Problem

04 Februar 2025 von Felix Morgenstern

Das erste Teilstück der neuen Leverkusener Autobahnbrücke feiert seinen ersten Geburtstag. Während der Verkehr auf der wichtigen Rheinquerung inzwischen deutlich flüssiger läuft, bleibt eine zentrale Frage weiterhin ungeklärt: Warum kam es kürzlich zu gefährlichen Eisablagerungen auf den Pylonen?

Baufortschritt trotz Herausforderungen im Zeitplan

Nicole Ritterbusch, Brückenbau-Chefin der Autobahn GmbH, zeigt sich zufrieden mit dem Baufortschritt. Trotz einiger Verzögerungen durch Hochwasser und einen tödlichen Unfall beim Abriss der alten Brücke sollen die Baufirmen das Projekt weiterhin bis zur geplanten Fertigstellung 2028 abschließen können.

Der Abriss der alten Brücke ist nahezu vollständig abgeschlossen. Übrig sind nur noch einige mit Schadstoffen belastete Stahlteile, die derzeit umweltgerecht behandelt werden. Auf der Kölner Rheinseite haben die Arbeiten für das zweite Teilstück bereits begonnen. In den kommenden Monaten soll nachts neuer Stahl angeliefert werden – eine Maßnahme, die Anwohner in Merkenich möglicherweise durch Lärm zu spüren bekommen.

Die Freigabe der ersten Brückenhälfte vor einem Jahr war für viele Verkehrsteilnehmer eine Erleichterung. Nach Jahren mit Sperrungen für Lkw, provisorischen Begrenzungen und kilometerlangen Staus auf der A1, hat sich die Situation auf dem Kölner Autobahnring spürbar entspannt.

„Die Brücke hat die Situation rund um Köln deutlich entschärft.“
Nicole Ritterbusch, Autobahn GmbH

Rätsel um gefährliches Eis – Autobahn GmbH bleibt vage

Am 9. Januar kam es jedoch zu einem völlig unerwarteten Problem: Herabstürzende Eisplatten von den Pylonen beschädigten mehrere Fahrzeuge. Die Feuerwehr sah sich gezwungen, die A1 kurzfristig zu sperren – ausgerechnet am Freitagnachmittag, mitten im Berufsverkehr. Feuerwehrleute mussten in 60 Metern Höhe mit einem Hubwagen das Eis von den Pylonen entfernen.

Warum sich dort überhaupt Eis gebildet hat, ist weiterhin unklar. Brücken werden normalerweise so konstruiert, dass Eisablagerungen auf Pylonen oder Tragseilen vermieden werden. Doch die Autobahn GmbH schweigt bisher zu den Ursachen.

„Erst nach einer gründlichen Untersuchung werden Gegenmaßnahmen bekannt gegeben.“

Bis dahin bleibt offen, wie sich solche Vorfälle in Zukunft vermeiden lassen – und ob die neue Brücke möglicherweise ein Konstruktionsproblem hat.

Kommentare (0)

Thief With Crowbar Entering Into House Scene Through CCTV Camera

Zwei Einbrüche in Bergisch Gladbach – Polizei bittet um Hinweise

04 Februar 2025 von Felix Morgenstern

Am Montag (03.02.) kam es in Bergisch Gladbach zu zwei Einbrüchen in Wohnhäuser. Während ein Haus in Refrath während der Nachtstunden Ziel der Täter wurde, brachen Unbekannte am frühen Abend in eine Wohnung in Bensberg ein.

Symbolbild, keine echte Aufzeichung

Einbruch in Refrath – Zeuge hört Scheibenklirren

In der Straße Im Letsch hörte ein Anwohner in der Nacht zwischen 00:00 Uhr und 03:00 Uhr das Klirren von Glas, maß dem Geräusch jedoch zunächst keine Bedeutung bei. Erst am Morgen stellte sich heraus, dass in ein Einfamilienhaus eingebrochen worden war. Die Täter hatten offenbar die Terrassentür eingeschlagen, um sich Zugang zu verschaffen. Da sich die Bewohner im Urlaub befinden, ist noch unklar, ob und was gestohlen wurde.

Wohnungseinbruch in Bensberg – Schmuck und Bargeld gestohlen

Zwischen 18:00 Uhr und 19:15 Uhr drangen unbekannte Täter in eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Straße „Am Stockbrunnen“ ein. Sie hebelten die Terrassentür auf und durchsuchten die Räumlichkeiten. Nach ersten Erkenntnissen wurden Schmuck und Bargeld im Wert eines unteren vierstelligen Betrags entwendet.

Polizei sucht Zeugen und bietet Beratung an

Die Polizei hat in beiden Fällen Spurensicherungen durchgeführt und bittet Zeugen um Hinweise. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, kann sich unter der Rufnummer 02202 205-0 beim Kriminalkommissariat 2 melden.

Zusätzlich bietet die Kriminalprävention eine kostenlose Beratung zum Thema Einbruchschutz an. Interessierte können sich unter 02202 205-444 oder per E-Mail an gl.kriminalpraevention@polizei.nrw.de melden.

Kommentare (0)

Advertise Here
Advertise Here
Februar 2025
M D M D F S S
 12
3456789
10111213141516
17181920212223
2425262728